InspectEdgeTrainBeadPath

Die InspectEdgeTrainBeadPath-Funktion lokalisiert den Mittelpunkt eines kantenbasierten Sickenmerkmals und erstellt einen Polylinienpfad für das Verfolgen des Sickenpfads. Der Polylinienpfad kann von anderen InspectEdge-Funktionen, wie zum Beispiel von der InspectEdgeWidth-Funktion als Eingabe für die Bestimmung verwendet werden, ob die Sicke Positionierfehler, Breitenfehler oder Zwischenräume hat.

InspectEdgeTrainBeadPath – Übersicht

Ein Sickenpfad ist ein kontinuierliches Kantenpaar, das die Grenze zwischen zwei Bereichen mit unterschiedlichen Pixelwerten definiert (der Pfad muss nicht immer als eine Schleife erscheinen). Normalerweise bezieht sich der Sickenpfad auf einen Tinten- oder Kleberpfad, oder auf den Pfad einer Schweißnaht, welcher durch seine Breite oder Dicke und seine Position definiert wird. Die InspectEdgeTrainBeadPath-Funktion, zusammen mit den anderen InspectEdge-Funktionen, bietet die Möglichkeit, in Sickenpfad-Verfolgungsanwendungen angewendet zu werden, wo der Sickenpfad sich von einem Bild zum anderen verändert, oder überprüft werden muss, ob ein Sickenpfad sich durchweg in der gleichen Position befindet.

In Sickenpfad-Verfolgungsanwendungen ist die InspectEdgeTrainBeadPath-Funktion zusammen mit einer InspectEdge-Funktion und einer InspectEdgeWidth-Funktion zur Überprüfung dessen fähig, ob der Sickenpfad durchgängig in einem einheitlichen Muster, also weder zu dick noch zu dünn ausgelegt ist. Die Funktionen erstellen eine mehrfach unterteilte Linie, die den Pfad entlang der Sicke definiert, und dann ermittelt, ob es Bereiche des Sickenpfads gibt, die zu dünn oder zu dick sind, bzw. gänzlich fehlen.

In positionsbasierten Sickenpfad-Verfolgungsanwendungen können die gleichen Funktionen überprüfen, dass sich der Sickenpfad kontinuierlich an der gleichen Stelle mit der gleichen Dicke befindet, und dass es keine positionellen Variationen entlang des Pfad gibt.

Hinweis: Für die Verwendung in einer von beiden Anwendungen muss die InspectEdgeTrainBeadPath-Funktion als Eingabe für den Parameter „Externer Bereich“ oder „Pfad“ der InspectEdge-Funktion verwendet werden. Außerdem muss die InspectEdgeWidth-Funktion die durch die InspectEdge-Funktion ausgegebene Inspect-Datenstruktur in ihrem Parameter „Kanteninspektion“ referenzieren.

InspectEdgeTrainBeadPath – Eingaben

Parameter Beschreibung

Bild

 

Dieser Parameter muss auf eine Tabellenzelle verweisen, die eine Bild-Datenstruktur enthält. Standardmäßig verweist dieser Parameter auf A0, die Zelle mit der Datenstruktur. Dieser Parameter kann auch andere Image-Datenstrukturen referenzieren, z. B. solche, die von den Image Datenzugriffsfunktionen oder Koordinatenumrechnungsfunktionen zurückgegeben werden.

Vorrichtung

 

Definiert den Inspektionsbereich (ROI) relativ zu einer Vorrichtung als Eingabe oder die Ausgabe des Bildkoordinatensystems einer Vision Tools-Funktion. Wenn man den ROI relativ zu einer Vorrichtung bestimmt, stellt man sicher, dass beim Verdrehen oder Umsetzen der Vorrichtung auch der Inspektionsbereich im Verhältnis zur Vorrichtung verdreht oder umgesetzt wird.

Die Standardeinstellung ist (0,0,0), die oberste linke Ecke des Bilds.

X (Standard = 0)

Der x-Offset in Bildkoordinaten.

Y (Standard = 0)

Der y-Offset in Bildkoordinaten.

Winkel (Standard = 0)

Die Drehung von der x-Bildachse im Bildkoordinatensystem. (+/-360 Grad im Uhrzeigersinn)

Bereich

 

Auch als Inspektionsbereich oder ROI bezeichnet. Gibt den Bereich des Bilds an, der einer Kantenanalyse unterzogen wird. Erstellt einen Interaktiver Grafikmodus für rechteckige Bereiche, die transformiert und gedreht werden können. Ist dieser Parameter ausgewählt, können Sie in der Symbolleiste des Eigenschaftsblatts auf die Schaltfläche „Bereich maximieren“ klicken, damit der Bereich automatisch gedehnt wird, sodass er das gesamte Bild einnimmt. Die gestrichelte gelbe Linie zeigt die Richtung an, in der die Kante gefunden werden soll.

X

Der X-Offset vom Ursprung im Vorrichtungskoordinatensystem.

Y

Der y-Offset vom Ursprung im Vorrichtungskoordinatensystem.

Breite

Die Abmessung entlang der x-Achse des Bereichs.

Höhe

Die Abmessung entlang der y-Achse des Bereichs.

Winkel

Die Ausrichtung im Vorrichtungskoordinatensystem.

Krümmung

Die Winkelabweichung zwischen der x-Achse des Bereichs und der gegenüberliegenden Grenzlinie des Bereichs.

Hinweis: Die Parameter Vorrichtung und Bereich müssen innerhalb der Bildgrenzen festgelegt werden. Andernfalls gibt die Funktion #ERR zurück.

Externer Bereich oder Pfad

Gibt Zellreferenzen auf eine Tabellenzelle an, die eine Annulus-, Bereich-, EditAnnulus-, EditMaskedRegion-, EditPolylinePath- oder EditRegion-Funktion enthält. Wenn dieser Parameter verwendet wird, ignoriert die Funktion die Einstellungen für Bereich und Vorrichtung und inspiziert den im referenzierten Bereich angegebenen Bildbereich..

Hinweis:
  • Wenn dieser Parameter als Referenz auf einen äußeren Bereich eingestellt wurde, um den internen Bereich einer Funktion zu verwenden, muss dieser Parameter manuell auf Null gestellt werden, indem man den Wert 0 anstelle der Zellreferenz einträgt. Andernfalls wird die Funktion weiterhin den externen Bereich referenzieren.
  • Wenn dieser Parameter eine EditPolylinePath-Funktion referenziert, kann die Funktion nicht als Verweis auf die Funktionen InspectEdgeForDefect oder InspectEdgePosition verwendet werden, da dann #ERR zurückgegeben wird.

Caliper

 

Legt das Caliper-Array innerhalb des ROI fest, mit dessen Hilfe die Größe der erkennbaren Fehler und/oder Zwischenräume definiert wird. Die Größe der erkennbaren Fehler und/oder Zwischenräume wird durch die Anzahl der Kanten bestimmt, die erkannt werden können, was wiederum durch die Anzahl der Caliper, die entlang der Kante positioniert werden können, bestimmt wird. Die Caliper werden im ROI als rote Rechtecke und die im Caliper erkannten Kanten in grüner Farbe angezeigt. Wenn die InspectEdge-Zelle hervorgehoben ist oder der Parameter Anzeigen auf Alles anzeigen gestellt ist.

Hinweis: Abhängig von der Art des untersuchten Fehlers, können Caliper auch so positioniert werden, dass sie sich überschneiden. Zur gleichen Zeit, je mehr Caliper innerhalb des Inspektionsbereichs angewendet werden, desto mehr Zeit wird die Funktion zur Ausführung benötigen.

Höhe

Legt die pro Caliper zu analysierende Pixelanzahl in Inspektionsrichtung fest. Gültige Bereiche sind 1 bis das 3-fache der Bildbreite des In-Sight Vision-Systems. Standard = 5.

Offset wiederholen

Legt die Anzahl von Pixeln zwischen den Starts der einzelnen Caliper fest. Gültige Bereiche sind das 0 bis 3-fache der Bildbreite des In-Sight Vision-Systems. Standard = 5. Es kann vorkommen, dass der letzte Caliper sich mit dem Ende des Bereichs überschneidet, außer wenn Alle Caliper anpassen aktiviert ist.

Anfangsoffset

Legt den Offset für den ersten Caliper im Bereich fest. Gültige Bereiche sind 0 bis das 3-fache der Bildbreite des In-Sight Vision-Systems. Standard = 0.

Minimaler Kontrast

Legt den minimalen Graustufenkontrast für Übergänge fest (0 bis 255; Standard = 5), damit die Kante als Kante erkannt wird. Für jeden indizierten Caliper wird ein Kantenverlaufsdiagramm mit dem Bild angezeigt. Die Werte im Diagramm werden automatisch auf einer Skala von 0-100 abgebildet. Verwenden Sie dieses Diagramm, wenn Sie diesen Parameter anwenden, um den Wert richtig einzustellen.

Beispiel - Parameter „Minimaler Kontrast“ mit Diagramm

Hinweis: Das Kantenverlaufsdiagramm ist ein andockbares Fenster. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema Tabelleneditor – Diagramme.

Kantenbreite

Gibt die Entfernung in Pixeln (1 bis Breite des Bereichs; Standard = 3) an, über die hinaus ein Kantenübergang stattfindet. Diese Einstellung entspricht der durchschnittlichen Größe des Pixeloperators, der zum Herausfiltern der Graustufenprojektionen verwendet wird, bevor Kanten extrahiert werden. Verwenden Sie diese Einstellung dazu, Rauschen aus dem Bild herauszufiltern.

Alle Caliper anpassen

Legt fest, ob alle oder nicht alle Caliper in den ROI platziert werden sollen.

0 = AUS (Standard)

Legt fest, dass die Funktion die Parameter Caliper-Wiederholungsoffset und Erster Offset strikt einhalten soll und dass Caliper über den Rand des ROI hinausragen dürfen.

1 = EIN

Bestimmt, dass die Funktion die Parameter Caliper-Wiederholungsoffset und Erster Offset automatisch neu berechnen soll, damit alle Caliper in den ROI platziert werden können.

Kantenrichtung suchen

Gibt die Richtung an, in der die Funktion versuchen soll, Kanten zu erkennen. Dunkelgrüne Pfeile werden hinzugefügt, um die Suchrichtung, in der nach Kanten gesucht wird, grafisch zu illustrieren. Linienanpassungen werden im Bild grafisch gekennzeichnet, die erste Linienanpassung mit 0 und die zweite mit 1.

0 = Links nach rechts

Die Funktion wird versuchen, von links nach rechts im ROI Kanten zu erkennen.

Beispiel

1 = Rechts nach links

Die Funktion wird versuchen, von rechts nach links im ROI Kanten zu erkennen.

Beispiel

3 = Mitte nach außen (Standard)

Die Funktion wird versuchen, die Kanten vom Mittelpunkt des Inspektionsbereichs Richtung obere und untere Grenze des ROI zu erkennen (die Reihenfolge der gefundenen Kanten wird in entgegengesetzter Richtung des x-Pfeils auf dem ROI sein).

Beispiel

2 = Außen nach innen

Die Funktion versucht, die Kanten von den oberen und unteren Grenzen des Inspektionsbereichs zur Mitte des ROI zu erkennen (die Reihenfolge der gefundenen Kanten verhält sich entgegengesetzt zum x-Pfeil im ROI).

Beispiel

Kante: Erste

Legt den Kontrastübergang der ersten zu erfassenden Kante an, wie er durch den Parameter Kantenrichtung suchen bestimmt wurde.

1 = Schwarz -> Weiß

Die Kantenübergänge von schwarzen nach weißen Pixeln.

2 = Weiß -> Schwarz (Standard)

Die Kantenübergänge von weißen nach schwarzen Pixeln.

3 = Beide

Die Kante kann von entweder von schwarz nach weiß oder von weiß nach schwarz übergehen, und die Funktion wird den richtigen Übergang bestimmen. Wenn man die Richtung des Übergangs angibt, arbeitet die Funktion schneller.

Kante: Zweite

Legt den Kontrastübergang der ersten zu erfassenden Kante fest, wie er durch den Parameter Kantenrichtung suchen bestimmt wurde.

1 = Schwarz -> Weiß (Standard)

Die Kantenübergänge von schwarzen nach weißen Pixeln.

2 = Weiß -> Schwarz

Die Kantenübergänge von weißen nach schwarzen Pixeln.

3 = Beide

Die Kante kann von entweder von schwarz nach weiß oder von weiß nach schwarz übergehen, und die Funktion wird den richtigen Übergang bestimmen. Wenn man die Richtung des Übergangs angibt, arbeitet die Funktion schneller.

Kantengüte

Legt den Kantenbewertungsmodus fest, der zur Bestimmung dessen verwendet werden soll, ob eine Kante den geltenden Kriterien entspricht oder nicht.

Schwellenwert für Güte

Legt eine Gütegrenze fest, um Kanten mit Güten (1 bis 100; Standard = 10), die unter diesem Wert liegen, herauszufiltern.

Kantenregeln

Gibt die wichtigste Kantenart für das Berechnen der Güte an.

1 = Erste (Standard)

Legt fest, dass die erste erkannte Kante am meisten berücksichtigt werden soll.

2 = Stärkste

Legt fest, dass die Kante mit dem stärksten Übergang am meisten berücksichtigt werden soll.

3 = Erste Stärkste

Legt fest, dass die erste erkannte Kante mit dem stärksten Übergang am meisten berücksichtigt werden soll.

4 = Kantenpaargröße

Das erkannte Kantenpaar mit der Größe, die dem Parameter Paargröße am nächsten kommt, erhält die höchste Berücksichtigung.

5 = Größe erstes Kantenpaar

Das erste erkannte Kantenpaar mit der Größe, die dem Parameter Paargröße am nächsten kommt, erhält die höchste Berücksichtigung.

6 = Größe stärkstes Kantenpaar

Das erkannte Kantenpaar mit dem stärksten Übergang und der Größe, die dem Parameter Paargröße am nächsten kommt, erhält die höchste Berücksichtigung.

7 = Größe erstes stärkstes Kantenpaar

(Standard)

Das erste Kantenpaar mit dem stärksten Übergang und der Größe, die dem Parameter Paargröße am nächsten kommt, erhält die höchste Berücksichtigung.

Kontrastobergrenze

Gibt die obere Grenze des Kanten-Kontrastüberganges an (2 bis 255; Standard = 255), damit die Kante als Kante erkannt wird. Kanten mit einem Kanten-Kontrastübergang über diesem Wert werden die gleiche höchste Güte haben.

Hinweis: Der Parameter Kantenregeln muss entweder auf Stärkste, Erste Stärkste, Größe stärkstes Kantenpaar oder Größe erstes stärkstes Kantenpaar gesetzt sein, damit dieser Parameter aktiviert werden kann.

Paargröße

Legt die Kantenpaargröße fest, bei der die höchste Güte erreicht ist (gültiger Bereich ist das 1 bis 3-fache der Bildbreite des In-Sight Vision-Systems; Standard = 5). Wenn dieser Parameter aktiviert ist, werden erkannte Kantenpaare über oder unter diesem Wert im Verhältnis zu diesem Wert bewertet. Als Beispiel, wenn Paargröße auf 10 eingestellt ist, und zwei Kantenpaar-Kandidaten erfasst werden, eines mit dem Wert 8 und das andere mit dem Wert 14, würde das Kantenpaar mit dem Wert 8 ausgewählt werden, weil es der Grenze näher als das zweite Kantenpaar ist.

Hinweis: De Parameter Kantenpaare inspizieren muss auf „Ein“ gestellt sein und der Parameter Kantenregeln auf entweder Kantenpaargröße, Größe erstes Kantenpaar, Größe stärkstes Kantenpaar oder Größe erstes stärkstes Kantenpaar gesetzt sein, damit dieser Parameter aktiviert werden kann.
Trainieren

Legt den Trainingsmodus des Tools fest.

0 = AUS

Legt fest, dass die Funktion nicht im Anlernen ist.

1 = EIN (Standard)

Legt fest, dass sich die Funktion im Trainingsmodus befindet.

Caliper-Diagrammindex

Gibt an, welcher Caliper (in grün gekennzeichnet) im Bild angezeigt werden soll. Im Standardfall wird Caliper 0 angezeigt.

Anzeigen

Legt den Anzeigemodus für die Überlagerung von InspectEdge-Grafiken auf dem Bild fest.

0 = Alle ausblenden (Standard)

Alle Grafiken werden nur angezeigt, wenn die Zelle mit der InspectEdgeTrainBeadPath-Funktion in der Tabelle markiert ist.

1 = Nur Ergebnis-Grafik

Der trainierte EditPolylinePath-Pfad und das gefundene Kantenpaar-Diagramm mit den Punkten werden immer angezeigt.

2 = Zeigt Ergebnis-Grafiken und Caliper-Details an.

Der trainierte EditPolylinePath-Pfad und ein einzelner Caliper und das Caliper-Diagramm werden immer angezeigt.

3 = Zeigt Ergebnis-Grafiken, Caliper-Details und Kantenkandidaten an.

Der trainierte EditPolylinePath-Pfad und ein einzelner Caliper, mit seinen Kantenkandidaten, das Caliper-Diagramm und alle Kantenkandidaten für alle Caliper werden immer angezeigt.

4 = Zeigt Ergebnis-Grafiken, alle Kantenkandidaten und Caliper an.

Der trainierte EditPolylinePath-Pfad und ein einzelner Caliper, mit seinen Kantenkandidaten, das Caliper-Diagramm, alle Kantenkandidaten für alle Caliper und alle Caliper werden immer angezeigt.

5 = alle anzeigen: Eingabe- und Ergebnis-Ggrafik

Die Eingabegrafik, der trainierte EditPolylinePath-Pfad und ein einzelner Caliper, mit seinen Kantenkandidaten, das Caliper-Diagramm, alle Kantenkandidaten für alle Caliper und alle Caliper werden immer angezeigt.

InspectEdgeTrainBeadPath – Ausgaben

Rückgabewert

Eine Inspect-Datenstruktur, die die erkannten Kanten im Bild und die Anzahl der Caliper enthält, oder #ERR, wenn einer der Eingabeparameter ungültig ist.

Ergebnisse

Die Anzahl der Caliper im ROI.